"Nigeria– Die Situation der Frauen im Spiegel aktueller Herausforderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“
Kooperationsseminar mit dem
Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e.V.
25.06.-28.06.2025 online
Veranstaltungs-Nr.: 25-06-250
Zielsetzung:
Das Seminar nimmt den Weltgebetstag 2026 zum Anlass, sich mit Nigeria zu beschäftigen und dabei vor allem die Lebensbedingungen der Frauen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religion.
Zum einen wird es darum gehen, den Teilnehmerinnen Basisinformationen zum bevölkerungsreichsten Land Afrikas zu geben, zum andern wird der Blick gezielt auf den Lebensbedingungen von
Frauen.
Das Seminar wird u.a. Fragen der Existenzsicherung- durch den Klimawandel weiter verschärft- und die sehr problematische Wasserversorgung des Landes behandeln. Nigeria verzeichnet einen enormen
Bevölkerungszuwachs, die Lebenserwartung ist dabei eine der weltweit niedrigsten. Die Bevölkerung zählt zu den jüngsten weltweit. Ihre Fragen- ihre Unzufriedenheit mit den geringen
Zukunftsperspektiven, ihre geringen Chancen und ihr Gefährdetsein durch Gewalt und militante Übergriffe – auch die drakonischen Anti-LGBT Gesetze Nigerias sind letztlich Fragen, mit denen sich
eine europäische und deutsche Migrationspolitik auseinandersetzen müssen. Sie werden daher auch Thema des Seminars sein.
Nigeria zeichnet sich durch eine große kulturelle Vielfalt aus. Außer den Hausa/Fulbe, Yoruba und Igbo gibt es zahlreiche Ethnien und damit Sprachen und kulturelle Prägungen. Daraus ergeben sich
sowohl viele Konflikte wie aber auch ein enormer künstlerischer Reichtum, v.a. im Bereich von Musik und Filmschaffen. Zu den kulturellen Reichtümern Nigerias zählen auch neben vielen anderen die
sog. Benin Bronzen. Sie stehen hier nur stellvertretend für die Fragen und Auswirkungen bzw. Nachwirkungen des Kolonialismus und für die anhaltende Verantwortung—auch dies weitere Themen des
Seminars.
Neben Christentum und Islam sind zahlreiche Religionen in Nigeria vertreten. Das interreligiöse Zusammenleben- meist überlagert von bzw. verwoben in machtpolitische Auseinandersetzungen gehört zu
den großen Herausforderungen des Landes.
Stellvertretend für viele Konflikte und Gefährdungen seien der Biafra Krieg und seine bis heute andauernden Nachwirkungen und die v.a. im Norden Nigerias aktive terroristische Gruppierung Boko
Haram genannt. Das Seminar wird auch die Rohstofffrage und ihre Bedeutung für Europa/Deutschland aufgreifen- denn der Biafrakrieg war/ist zuletzt ein Krieg um die reichen Erdölfelder dieser
Region. Des Weiteren ist auch das seit kurzer Zeit praktizierte Anwerben von nigerianischen Fachkräften für Deutschland in diesem Kontext zu behandeln- wie auch die Tatsache, dass die
Weltbank Nigeria trotz all dieser benannten Probleme als Schwellenmarkt definiert und das Land die größte Volkswirtschaft Afrikas bildet.
Das Agieren der Terrorgruppe Boko Haram führt zu großen Fluchtbewegungen—die Zahl nigerianischer Geflüchteter in Deutschland ist groß, die Rückführung abgelehnter Asylbewerber*innen auch ein
innenpolitischer Streitpunkt. Die Kriminalitätsrate Nigerias ist sehr hoch, die allgemeine Sicherheitslage hat sich in den vergangenen Jahren laufend verschlechtert. In weiten Teilen des Landes
bestehen insbesondere bei Reisen aber auch bei alltäglichen Wegstrecken unkalkulierbare Risiken für Leib und Leben--- für Frauen und Mädchen bedeutet das neben Entführung und Mord v.a.
Vergewaltigung ( vgl. dazu entsprechende Aussagen des Auswärtigen Amtes). Damit ist das Thema Gewalt gegen Frauen auch eines der Schwerpunktthemen des Seminars.
Das Seminar wird auf eine geschlechtersensible Auswahl an Quellen und Referent*innen achten, den Blick auf die Situation Nigerias lenken wie auf die Bezüge und Verflochtenheiten unsererseits und
die daraus resultierenden Fragen erarbeiten. Dabei wird auch mit beispielhaften Frauengeschichten und Originaltexten (in Übersetzung) aus Nigeria gearbeitet werden.
Methoden:
Vorträge mit und ohne PPP, Gruppenarbeit in unterschiedlichen Zusammensetzungen, Filmausschnitte, Literatur, Erfahrungsberichte und Interviews.
Diese Bildungsveranstaltung richtet sich insbesondere an Frauen und Multiplikatorinnen aus unterschiedlichen Kulturen und
Religionen, steht aber allen Interessierten ab 16 Jahren, insbesondere auch Menschen mit Behinderungen, zur Teilnahme offen. Die Barrierefreiheit unserer Bildungsveranstaltungen ist uns ein
wichtiges Anliegen. Sprechen Sie uns bei besonderem Bedarf gerne an!
Der Teilnahmebeitrag beläuft sich auf 65,00 € pro Person (inkl. Arbeitsmaterialien).
Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 50 Personen.
Tagungsbeitrag: 2/3 Programmgebühr, 1/3 Institutsgebühr
Änderungen bleiben vorbehalten.
Für nähere Informationen:
Jakob-Kaiser-Stiftung e.V.
Tel. 02223 / 706-10, Fax: 02223 / 706-20
mail@jakob-kaiser-stiftung.de
Unser Bildungsangebot richtet sich vornehmlich an Personen, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und arbeiten. Diese Bildungsveranstaltung wird aus öffentlichen Mitteln gefördert. Die Teilnahme an den Programmpunkten ist für die Teilnehmenden verpflichtend.
Weitere Informationen finden Sie zudem auf der Homepage unseres Kooperationspartners unter https://weltgebetstag.de/.
Anmeldeformular: